RÜCKSCHAU

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Kultusminister ehrt Aktive des run for help

Ehrung run for help 2016 035kleinII

Kultusminister ehrt Aktive des run for help

Vertreter der Schulen aus Hessen und die Ehrenamtlichen Helfer, die gemeinsam Spendenläufe zugunsten von Menschen mit Multiple-Sklerose ausrichten, wurden durch den Kultusminister Prof. Dr. R. Alexander Lorz für ihr vorbildliches Engagement geehrt. Dazu hatte er als Schirmherr der Spendenläufe zusammen mit MdL Astrid Wallmann als Schirmherrin der DMSG Hessen in den Landtag nach Wiesbaden eingeladen.

Run for Help, gesunde Füße laufen für kranke Füße, unter diesem Slogan organisieren Schulen und Vertreter der Selbsthilfegruppen vor Ort und der DMSG Hessen seit vielen Jahren Spendenläufe. Vor dem Lauf finden sogenannte Infotage statt. Multiple-Sklerose Erkrankte gehen in die Schulen, berichten aus ihrem Alltag, erklären die Erkrankung MS, stellen die Arbeit der Selbsthilfe vor und bringen als Höhepunkt die Fühlstraße mit. Mit großer Begeisterung und großem Interesse können Schüler jeden Alters ausprobieren, wie sich die verschiedensten Behinderungen anfühlen. Die Simulation insbesondere des eingeschränkten Gleichgewichts mittels einer Luftmatratze wird als sehr plastisch wahrgenommen. Das Ausprobieren des mitgebrachten Rollstuhls wird ganz unbefangen erlebt. Barrieren und Hemmungen im Umgang miteinander fallen. Für den Spendenlauf selber suchen sich die Schüler Sponsoren, die bereit sind für jede gelaufene Runde eine bestimmte Summe zu spenden.
„Selbstverständlich feuern die Gruppenmitglieder die Schüler an und fahren aus Solidarität auch einige Runden mit dem Rollstuhl mit,“ so Bernd Gökeler der Gruppenleiter der Multiple Sklerose Selbsthilfegruppe Marburg-Biedenkopf. „In der Begegnung lernen beide Seiten, Barrieren in den Köpfen der nächsten Generation werden abgebaut oder entstehen erst gar nicht.“
2014 erreichte die Schule in Lohra den Rekord aller hessischen Grundschulen, 2015 übertraf dieses phantastische Ergebnis mit einem neuen Rekord die Grundschule in Fronhausen.

Für diesen auch im pädagogischen Sinne vorbildlichen Einsatz verlieh der Kultusminister Lorz Ehrenurkunden, u.a. an Heike Emmel, Margret Wimmel und Bernd Gökeler aus der Selbsthilfe-Gruppe Marburg-Biedenkopf. „Das ist eine großartige Arbeit, die Sie leisten. Dafür möchten wir Ihnen für Ihr ehrenamtliches Engagement unsere Wertschätzung zeigen“, betonte der Minister.
„Es ist wichtig Menschen, die an Multiple-Sklerose erkrankt sind, in ihrem täglichen Kampf zu unterstützen, Die Schüler, Lehrer, Eltern und die Ehrenamtlichen aus den MS-Gruppen ermöglichen erst diese Läufe und investieren viel Zeit und Energie für die gute Sache. Sie geben damit ein Beispiel und ermuntern hoffentlich weitere Schulen, ebenfalls einen Run for Help auszurichten.“
Bernd Gökeler

Ehrung run for help 2016 059-1000

Begegnung mit dem jungen „alten Fritz“

MS SHG Rheinsberg 2015 BG 290klein

Begegnungen mit dem jungen „Alten Fritz“

Friedrich der Große hat im Rückblick seine Tage als Prinz in Rheinsberg als die schönsten seines Lebens bezeichnet und so waren es in der 2. Septemberwoche auch 7 schön(st)e Tage für die MS SHG Marburg-Biedenkopf im Ruppiner Land. Rheinsberg als Residenzstadt bot mit dem Haus Rheinsberg absolut barrierefreies Quartier und vorzügliche Küche direkt mit Blick auf den Grienericksee. Ausflüge in die Stadt des Baumeisters Schinkel, nach Neuruppin, standen ebenso auf dem Programm wie der sehr nachdenklich stimmende Besuch der Gedenkstätte des Frauen-Konzentrationslagers Ravensbrück, die Kremserfahrt mit vorbildlich barrierefreiem Planwagen durch den Rheinsberger Schlosspark, eine Fahrt wahlweise nach Berlin oder Potsdam und die Schifffahrt über die Rheinsbergerseen. 28 Personen davon 11 Rollstuhlfahrer_innen, 2 mit Rollator, 2 mit Stock, 4 ehrenamtlichen Helfer_innen und eine 24 Stunden Assistenz, ein Mammutprojekt organisatorisch wie finanziell, aber wie schon 2006 ein Highlight für die Gruppenmitglieder.
Bernd Gökeler

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Welt MS Tag 2015

MS reißt Löcher in den Alltag - Welt MS Tag 2015

27.05.2015
Ganz nach dem Motto des Welt-Multiple-Sklerose-Tages gestaltete die MS SHG Marburg-Biedenkopf Ihre Infoaktion auf dem Gerhard-Jahn-Platz. Im Mittelpunkt stand die aktive Begegnung mit Passanten, um auf die Probleme im Alltag von Chronisch Kranken und Behinderten Menschen und die Arbeit der Selbsthilfegruppe im Landkreis aufmerksam zu machen. Der Infostand war daher vielfältig mit Infomaterial zu den Themen Multiple-Sklerose, Behinderung, Pflege, Erwerbunfähigkeitsrente, Teilhabeleistungen, Armutsbericht, Barrierefreies Bauen,  Gemeinschaftliche Wohnformen, etc. bestückt.  Daneben haben die Mitglieder der Gruppe die Gewerbetreibenden vor Ort, die Banken ja auch eine Krankenkasse aufgesucht, um den sonst abstrakten Anliegen ein Gesicht zu geben.

MS reißt Löcher in den Alltag, weil die Kräfte weniger werden, um den Ansprüchen im Beruf, in der Familie etc. gerecht zu werden, weil die schnelle Erschöpfbarkeit die Vorhaben für den nächsten Tag unmöglich macht, weil Schmerzen enge Grenzen setzen, weil Spastiken und Lähmungen den Bewegungsradius einengen, weil kognitive Defizite Planung und Kommunikation verringern, weil eine lebensbegleitende und unberechenbare Erkrankung die Psyche belastet etc. weil MS eben 1.000 und 1 Gesichter hat.

Aufgabe ist es die Löcher im Alltag nicht zu schwarzen Löchern werden zu lassen, die den MS-Betroffene als Mensch bedrohen, durch das Fortschreiten der MS zu verschlucken drohen. Und dazu braucht es mehr als nur die Medizin, dazu braucht es Akzeptanz der entstehenden Defizite im persönlichen Umfeld und am Arbeitsplatz, eine Erwerbsunfähigkeitsrente die über den momentan durchschnittlichen 613,- € liegt, bezahlbaren barrierefreien Wohnraum mit der notwendigen barrierefreien Infrastruktur, bezahlbare barrierefreie Mobilität, dazu muss die Teilhabeleistung ohne Bedürftigkeitsprüfung gewährt werden, dazu braucht es Kranken und Pflegekassen, die die Bedürfnisse der Chronisch Kranken in den Mittelpunkt stellen, etc.

„Inklusion ist ein Menschenrecht“, so Bernd Gökeler, der Gruppenleiter der MS SHG Marburg-Biedenkopf, „aber sie muss gelebt, bedacht, bezahlt etc. werden, nur über Inklusion reden hilft wenig gegen die schwarzen Löcher im alltäglichen Leben mit MS.“

Bernd Gökeler

Behindern ist heilbar – Inklusion beginnt im Kopf

Behindern ist heilbar – Inklusion beginnt im Kopf

07.05.2015
Ein treffendes Motto, für den Europäischen Protesttag zur Gleichstellung der Menschen mit Behinderung. Anlass für die MS SHG Marburg-Biedenkopf, sich am 07. Mai 2015 an einer Aktion im Zentrum von Marburg zu beteiligen. Behinderung sollte dabei für ALLE erfahrbar werden, im wortwörtlichen Sinn, mit allen Sinnen. Die Fühlstraße, die mitgebrachten Rollis und Rollatoren sollten zum Eigenversuch animieren. Verschiedenste Broschüren und ein eigener Flyer, der die Mobilitätskosten von Gehern und Rollstuhlfahrern eindrucksvoll in Vergleich setzt (Busfahrkarte 3,- € - Behindertenfahrdienst 65,- € - Flug nach London 50,-  €) rundeten den Stand ab.

Bei der Stadtteil-Rollstuhltour über das Kopfsteinpflaster wurden u.a. dem OB Egon Vaupel trotz schiebender Helfer bewusst, welche gravierenden Behinderungen baulicher Art bestehen. Dem OB Herrn Vaupel noch im Rollstuhl auf Augenhöhe gegenübersitzend erklärte der Gruppenleiter Bernd Gökeler, dass es leicht ist in Diskussionen Behinderungen/Barrieren klein zu reden, es aber schwer ist, sie im Alltag zu überwinden.  Gegen Behinderung können wir wenig tun, gegen die Behinderung im Alltag dagegen viel.
Bernd Gökeler

Von scharfen Früchtchen und süßen Leckereien

Von scharfen Früchtchen und süßen Leckereien

05.05.2015
Von scharfen Früchtchen und süßen Leckereien
So der Titel der erlebnisreichen Führung, die die MS SHG Marburg-Biedenkopf im Palmengarten Frankfurt am 05. Mai 2015 gebucht hatte. Zurück in die (grüne) Schule des Palmengartens hieß mit allen Sinnen Natur zu erfahren. Aufgeteilt in 2 Gruppen ging es durch die Gewächshäuser, in denen es dann schon zu Beginn rote Farbe aus zerriebenen Läusen herzustellen galt. Die Verkostung der eingelegten Kaktusstreifen löste geteiltes Echo aus. Ganz anders bei der Papaya, deren Fruchtfleisch so süß ist, wie die Kerne scharf sind. Der betörende Duft der Vanille wurde durch den Vergleich von Kakaobohnen und der daraus hergestellten Chili-Schokolade abgelöst. Ins Staunen kamen die Marburger, als es hieß, dass Bananenstauden wie Schnittlauch wachsen, ihre volle Größe also innerhalb von 8 Monaten erreichen. Die verbliebene Zeit stand zur freien Verfügung u.a. um das vielfältig gestaltete Außengelände zu erkunden, Pfingstrosenblüten in Handballgröße, Rhododendren in allen Farben und vieles mehr. Der Ausflug, wie im Grunde die ganze Gruppenarbeit, wurde dankenswerterweise durch Spenden u.a. der Hertie Stiftung erst möglich.
Bernd Gökeler