RÜCKSCHAU

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Auf Bernsteinsuche an der Ostsee

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Bernsteinsuche an der Ostsee, Gruppenfreizeit nach Nienhagen

In der ersten Septemberwoche ging es für die MS SHG Marburg-Biedenkopf an die Ostsee zur Bernsteinsuche. 22 Personen, davon 11 mit Rollstuhl oder E-Scooter, 1 Pflegekraft, 24 Stunden Assistenz und ehrenamtlichen Helfer*innen machten sich auf nach Nienhagen. Über die bereits aus früheren Gruppenfreizeiten bekannte Lüneburger Heide reiste die Gruppe an. Schon der erste Abend wartete mit einem Bilderbuchsonnenuntergang auf, der den Gespensterwald in heimeliges Licht tauchte.

Der erste Ausflug führte nach Rostock, eine Stadt die bis in die Neuzeit die Backsteingotik hoch hielt und durch vorausschauende Stadtplaner ein Gesamtbild trotz massivem Neubau erhielt. Einblick in die Lebenswelt der Nord- und Ostsee bot das Ozeaneum in Stralsund. Eine erstaunliche Vielfalt an heimischen Meeresbewohnern war zu erleben. Nach dem gemeinsamen Mittagessen im Scheelehof, ein Gebäude von 1350, konnte auf eigene Faust die Hansestadt erkundet werden.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Gorch Fock I liegt zur Besichtigung direkt im Hafen vor dem Ozeaneum.

Den am Tag vorher in Aquarien bestaunten Lebensraum befuhr die Gruppe mit dem Schiff, das Salzhaff, von Rerik aus. Allein der Wechsel der Wolkenbilder von strahlend blau bis zu einem Gewitter, das so tief hing, dass man die Hand danach ausstrecken mochte, war faszinierend und nicht alltäglich.

Bad Doberan ist bekannt für seinen Dom und das dazugehörende Kloster. Backsteingotik mit der noch vorhandenen kirchlichen Ausstattung aus dem Mittelalter, u.a. einer viele Informationen anzeigenden Astronomischen Uhr.

Stärkung fand die Gruppe im Weißen Pavillon, einem klassizistischen Bau mit ganz eigenem Flair.

Den Abschluss bildete eine Hafenrundfahrt in Warnemünde, Riesenkräne machten heftig Eindruck, ebenso wie eine Werft, in der gerade das größte Kreuzfahrtschiff der Welt gebaut wird. Die Stadt ist geprägt von Räucherbuden am Hafen mit frischem Fisch und von herausgeputzten Fischer-, Lotsen- und Kapitänshäusern in den dahinter liegenden Straßen.

Viele Eindrücke zum Mitnehmen und wertvolle Ablenkung von dem durch die MS geprägten Alltag. Die unschätzbare Bedeutung eines solchen für viele im Jahr einmaligen Ereignis ist immer wieder spürbar, besonders für die Personen aus dem Pflegeheim.

Bernd Gökeler            Fotos: privat

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Hubertus Heil übergibt Verdienstkreuz am Bande / Bundesverdienstkreuz an Bernd Gökeler

Arbeitsminister Hubertus Heil übergibt Verdienstkreuz am Bande an Bernd Gökeler

Am 24.09.2019 übergab der Bundesminister Hubertus Heil in einer Feierstunde in Berlin das Verdienstkreuz am Bande an Bernd Gökeler für seinen seit 20 Jahren erbrachten ehrenamtlichen Einsatz gegen Ausgrenzung. Alle 2 Jahre werden 12 Personen für Ihre Leistungen im Bundesministerium für Arbeit und Soziales gewürdigt und der Verdienstorden überreicht. Überschrift ist „DEUTSCHLAND SAGT DANKE“ für soziales Engagement.
Die Landrätin des Landkreises Marburg-Biedenkopf Kirsten Fründt war ebenfalls nach Berlin gereist und steckte den Orden an. Für die MS SHG Marburg-Biedenkopf nahm Heike Emmel teil.

Der Ministerpräsident des Landes Hessen Volker Bouffier, Finanzminister Dr. Schäfer, MdL Dirk Bamberger und der Bundestagsabgeordnete Sören Bartol gratulierten schriftlich zu der Auszeichnung.

Weitere Informationen und Bilder:

  1. https://www.bmas.de/SharedDocs/Videos/DE/Artikel/Arbeitsmarkt/verdienstorden.html;jsessionid=78B07187094B4DD408C07FA1A5EB36EC
  2. https://www.dmsg-hessen.de/bernd-goekeler-mit-dem-bundesverdienstkreuz-ausgezeichnet/
  3. https://www.op-marburg.de/Landkreis/Suedkreis/Bundesverdienstkreuz-fuer-Hachborner-Bernd-Goekeler
  4. https://www.facebook.com/landraetin.kirsten.fruendt/photos/pb.1052043638154855.-2207520000.1569778070./3703127943046398/?type=3&theater
  5. http://pressreader.com/germany/nwz-goppinger-kreisnachrichten/20191008/282522955217255

 

Bild: Bundesminister Hubertus Heil im Gespräch auf Augenhöhe mit Bernd Gökeler
Q.: Thomas Rafalzyk

Der Verdienstorden der Bundesrepublik in der Stufe Verdienstkreuz am Bande wurde Bernd Gökeler am 10. Juli von Bundespräsident Frank Walter Steinmeier verliehen, für die Verdienste um die Verbesserung der Lebensbedingungen für benachteiligte Menschen mit chronischer Krankheit und Behinderung.

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Tagesausflug im Frankfurer Zoo

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Die jungen Kragenbären trotzen spielerisch dem Regen

Besuch bei der Verwandtschaft im Frankfurter Zoo

Bei leider verregnetem Maiwetter besuchte die MS SHG Marburg-Biedenkopf den Frankfurter Zoo. Tier wie Mensch zog es in die verschiedenen Häuser. 2 Führungen lenkten den Blick auf artgerechte Tierhaltung und Arterhaltungszucht in modernen Zoologischen Gärten, zu denen sich auch Frankfurt zählt. Unter anderem werden asiatische Löwen gezüchtet, von denen nur noch weltweit 300 Exemplare leben. In der gerade erst eingeweihten Pinguinanlage wird in vielen Facetten erklärt, warum der Lebensraum immer kleiner wird und was jeder einzelne Mensch tun kann, um dies mit zu verhindern.

Zwergseebär, der den Regen als Gelegenheit zur erweiterten Körperpflege sieht

Zwergseebären sind fälschlicherweise zu ihrem Namen gekommen, sie sind die größte Seebärenart, in Frankfurt momentan nur als reine Männergruppe gehalten. Die Größe der Gehege ist immer wieder Thema, so auch bei der auf Mallorca geborenen Flusspferdwitwe Petra, die dazu noch alleine leben muss. In Anbetracht des hohen Alters mit weit über 40 Jahren wird kein Umzug mehr angestrebt.

Die Bonobos gehören zu den Menschenaffen und ein Männchen zeigte sehr charmantes Verhalten der Zoo-Führerin und hoch aggressives Dominanzverhalten dem Zoo-Führer gegenüber, individuelles Wiedererkennen also. Zur modernen Tierhaltung gehört die Beschäftigung der Tiere auf ganz unterschiedliche Weise, Tier-Fütterungen die mit Aufgaben verbunden sind zeigen das besonders eindrucksvoll. Die Einkehr der SH-Gruppenmitglieder war zwar ohne spielerische Einlagen aber nicht weniger wichtig. Trotz der Regenfeuchte ein gelungener Tagesausflug für die Marburger*innen, insbesondere nachdem der letzte Besuch im Frankfurter Zoo weit über ein Jahrzehnt zurückliegt.

Im Affenhaus war es war und trocken, für Mensch und Tier

Ein freiwilliger Zoobewohner auf Rosen gebettet

Fotos: Bernd Gökeler


Welt MS Tag und EU Protesttag, Aktionstag am 03. Mai

Inklusion darf keine Seifenblase bleiben, schillernd von außen aber ohne Inhalt und nur für den Moment!!

Foto vom Aktionstag 2018 : Bernd Gökeler

 

EU Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit und ohne Behinderung und Welt Multiple-Sklerose Tag am 3. Mai von 10.00 bis 15.00 Uhr vor der Stadthalle in Marburg

Im Mittelpunkt des diesjährigen Welt-Multiple-Sklerose Tages steht das Motto „Keiner Sieht´s. Einer Spürt`s.“ denn bei der Multiple-Sklerose, einer chronischen Entzündung des Zentralen-Nervensystems, der Erkrankung der 1.000 Gesichter, sieht man die Mehrzahl der Symptome nicht. Eine oft unsichtbare Erkrankung und deshalb in ihrer Auswirkung zu oft vom Umfeld nicht wirklich wahrgenommen, wie übrigens die Mehrheit aller Chronischen Erkrankungen. Deshalb geht die MS-Selbsthilfegruppe Marburg Biedenkopf schon seit vielen Jahren öffentlich Gesicht zeigen, das Unsichtbare sichtbar oder fühlbar zu machen. Dazu gründete die Gruppe vor vielen Jahren den Aktionstag zum EU Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung in Marburg mit. Es ist eine gute Möglichkeit um mit vielen anderen Organisationen der Behindertenhilfe zu zeigen was geht, Mit und OHNE Behinderung und wie in diesem Jahr ganz besonders MIT-EINANDER. Der Aktionstag am 3. Mai vor der Stadthalle von 10.00 bis 15.00 Uhr hat 2019 die „Mission Inklusion, Die Zukunft beginnt mit Dir!“  Am Stand der MS Selbsthilfe können durch Simulation die Einschränkungen der Sinneswahrnehmungen und des Bewegungsapparates sichtbar bzw. fühlbar werden. Wenn man versteht was man nicht sieht, kann man denjenigen Menschen verstehen, der es Tag für Tag spürt. Mit dem Verstehen, mit dem Vertraut machen, beginnt der lange Weg zur Inklusion und er beginnt mit jedem Einzelnen in der Gesellschaft. Durch Informationsmaterial zum Thema Leben mit MS und allgemein Leben mit Behinderung u.a. Wohnen mit Behinderung, Mobilität mit Behinderung etc. erweitert sich das Bild. Ein besonderes Augenmerk fällt dabei auf die Broschüren in Leichter Sprache. Eine nicht seltene unsichtbare Auswirkung ist bei der MS das Auftreten von sogenannten kognitiven Defiziten, also der Rückgang der geistigen Fähigkeiten, bei manchen punktuell, bei anderen im Rückgang der planerischen Fähigkeiten im Alltag. Wesentlich verstärkend wirkt sich dabei das sogenannte Erschöpfungs- oder Müdigkeitssyndrom aus, eine weitere unsichtbare Veränderung durch MS. Jeder kennt es, Müdigkeit ist für konzentrativen Fähigkeiten hinderlich, chronische Müdigkeit ist ständig hinderlich. Eine Hilfe also auch für einige Menschen mit MS kann leichte oder zumindest einfache Sprache sein. Leichteres und damit besseres Verstehen ALLER ist eine Voraussetzung für Inklusion.
„Inklusion geht nur wenn es alle machen, ganz nach dem Motto „die Zukunft beginnt“ gerade „mit Dir“ und Zukunft beginnt JETZT. Das gilt es an diesem Tag initiiert durch die vielen Teilnehmer*innen zu leben und zu erleben damit es sicht- und spürbar wird!!“ so Bernd Gökeler, der Gruppenleiter.
Ein Rahmenprogramm ergänzt die bunte Vielfalt der Gruppen und Initiativen, für das Gemeinsamkeit stiftende Essen und Trinken ist gesorgt. Landrätin Kirsten Fründt und Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies sind Teil des MIT-EINANDER.

In der Multiple Skerose Selbsthilfegruppe Marburg-Biedenkopf wird seit bald 39 Jahren Hilfe zur Selbsthilfe gelebt. Gruppentreffen sind jeden 2. Donnerstag um 15.00 Uhr im Bürgerhaus Marburg Moischt. Daneben trifft sich der Stammtisch der Gruppe jeden letzten Donnerstag im Monat im Anglerheim in Wehrda.
Weitere Informationen über www.dmsg-hessen.de/marburg-biedenkopf/

FLYER 2019

Thorsten Büchner, Moderator, am Stand der MS SHG mit der Fühlstraße

Cuxland Ahoi!


 

         

Cuxland Ahoi!

In der 37 jährigen Geschichte der MS SHG Marburg-Biedenkopf ging es das erste Mal gen Nordsee, ins Cuxland, 20 Personen, davon 8 mit Rolli und 2 mit Rollator, eine 24 Stunden Assistenz und 2 ehrenamtliche Kräfte. Zum Auftakt ließen am 1. Tag Sturmböen mit Windstärke 7 es kurzfristig auf dem Deich von Bremerhaven sehr ungemütlich werden Bei der anschließenden Dicke Pötte Tour, der Hafenrundfahrt, entlang der weltgrößten Containerschiffe war die See hingegen wieder erfreulich blank. Ganz gemütlich mit 6 km/h tuckert die Torflorenbahn durch das Moor und einheimische Führung eröffnete Einblicke in die harte karge Vergangenheit und die ökologisch touristische Gegenwart. Durch die immense Ausdehnung von Cuxhaven umfasste die Stadtrundfahrt die außergewöhnliche Strecke von 57 km. Der anschließende Abstecher zur Alten Liebe verführte zur maritimen Sehnsucht. Was es für 9 Millionen Menschen bedeutet hat wirklich auf große Fahrt zu gehen, ließ das Auswandererhaus erahnen. In die Rolle einer namentlich benannten Auswander*in oder einer Einwander*in zu schlüpfen sensibilisiert durchaus neu für die aktuelle Situation der Migranten. Den Abschluss bildete die Kutschfahrt durch das Wattenmeer, einzigartig, was sich an markanter Schönheit bei abgelaufenem Wasser zeigt. Dunen mit seiner barrierefreien Promenade machte auch für die Rollifaher*innen den Zugang zu Sand und Wasser möglich. Einhelliger Wunsch der Teilnehmer*innen: „Meer“ davon!

Bernd Gökeler

Fotos privat